Samstag, 4. Juli 2015

Spezies der Gastannes (A.+ L.)

Erklärung des Wortes Gastannes: Zu hochdeutsch eigentlich "Gastmutter". Gastanne ist eine deutsch-türkische Zusammensetzung aus den Worten Gast- und Anne (türk. "Mutter")

Im Laufe des AuPairjahres haben wir fünf  Damen dieser Spezies herausgearbeitet. Basis dafür sind natürlich unsere eigenen Annes und die dreier Freunde. Durch wöchentliche Berichte ist es uns möglich von all diesen Spezies ein recht deutliches Bild zu skizierren. Natürlich ist es nicht möglich einen vollkommen reinen Typen zu haben; häufig kommmt es zu Übeschneidungen der jeweiligen Gewohnheiten, Vorlieben oder Charakterzüge.
Für zukünftige AuPairs dürfte es nach moanatelanger Beobachtungen unsererseits doch recht interessant sein, wie sich das Zusammenleben gestaltet.
WARNUNG! Wir möchten auch anmerken, dass trotz aller Eigenarten natürlich die Freundlichkeit und Höflichkeit uns gegenüber nicht zu kurz kommt. Zudem sollten nicht alle Inhalte zu ernst genommen werden. Kann Spuren von Sarkasmus, Ironie und jegliche andere Formen von (bösartigem) Humor enthalten.

Nummer 1: Die Gastanne, die nicht arbeitet
Eine Gastanne, die nicht arbeitet hat keinerlei berufliche Verpflichtungen, die sie zwingen würden das Haus verlassen zu müssen ergo chillt sie daheim rum (wirklich, das ist chillen, denn nicht mal um Kinder kümmern ist mit Aupair angesagt). Natürlich bedeutet dies auch, dass man morgens noch liegen bleiben kann (gerne wird auch nachmittags noch ein Nap eingebaut, denn das Au Pair hat die Kinder ja im Blick), während das Au Pair nebenan das Kind fertig macht. Ebenso bedeutet das tägliche Daheimsein, dass sie das AuPair immer genau im Blick hat und genaustens überprüfen kann, ob dieses seine Arbeit auch gewissenhaft verrichtet. Da Gastanne (abgesehen von mysteriösen, sehr wichtigen Meetings, die die Welt verbessern sollen) nicht anderweitig ausgelastet ist, geht sie der Aktivität ds Kontrollierens (zuweilen auch die der Ordentlichkeit im Zimmer des AuPairs) sehr gerne nach. Leider kann auch ein zweimal wöchentlicher Run diese Unausgeglichenheit zwischen Freizeit und nicht vorhandenem Job nur mäßig überbrücken und so kommt es gelegentlich vor, dass Gastanne ihre Laune an Kindern und AuPair auslässt. Für das dort ansäßige AuPair ist eine dauerhaft anwesende Gastanne recht schwierig, da man sich immer beobachtet fühlt und nicht uneingeschränkt locker mit den Kids umgehen kann.
Eine weitere Sache, die einem vor Augen führt, wie hart diese Frau ihr Leben chillt ist folgende Situation: Eines der Kinder hat eine Behinderung, die es an den Rollsthl bindet, unter anderem aufgrund einer verschobenen Hüfte, die das Laufen unmöglich macht. Im Zimmer dieses Kindes steht ein Gerät, welches die Bewegung eines reitenden Pferdes simulieren soll. Soweit so gut. Eines abends kommt Gastanne ins Zimmer, hievt ihr Kind auf dieses Gerät und lässt es reiten. Natürlich muss Gastanne dahinter stehen und das Kind halten, da es selbst nicht die Balance halten kann. Au Pair nebendran schaut der Prozedur verwundert zu, erst nach der Erklärung, dass das Reiten zur Entspannung der Hüfte des Kindes dienen soll kann der verwirrte Gesichtsausdruck abgelegt werden. Jetzt der Hammer: Auf die Frage, wie oft das Ganze getan werden soll kommt die Antwort "Eigentlich jeden Tag, aber du weißt ja, ich bin immer sehr beschäftigt. Könntest du das nicht machen?"... Na klaro, du Vielbeschäftigte! Erstens mal gabs diesen Anblick gerade zum ersten Mal, dass dein Kind darauf reitet, aber es ist ja sooooo wichtig das regelmäßig zu machen und zweitens machts ja so viel Spaß sich 10 Minuten hinzustellen und 50 kg vorm Runterklatschen auf den Boden zu bewahren (sicher auch der Grund warum man diesen Anblick noch nie zu Gesicht bekommen hatte).
Vorteile einer nicht arbeitenden Gastanne sind allerdings, dass sie im Falle dessen, das eines der Kinder krank wird, es vormittags beaufsichtigen kann.
Wer also eine Familie erwischt, wo nur ein Elternteil arbeitet, dem sei versichert, dass der andere Elternteil richtig viel Kohle verdient... oder wie leistet man sich sonst ein AuPair?

Nummer 2: Die Gastanne, die arbeitet und kaum was auf die Reihe kriegt
Natürlich gibt es nicht nur Gastannes, die es sich leisten können nicht zu arbeiten und trotzdem ein Au Pair zu haben.Die arbeitende Gastanne begibt sich morgens des öfteren auf den Weg ins Geschäft und schmeißt auf dem Weg noch ihr Kind in der Schule raus. Unschön ist es, wenn man morgens mit dem Satz "I'm going to work from home today *smile*" begrüßt wird, da fängt der Tag schon gleich super an. Gehen wir aber vom Normalfall aus, dann ist die Gastanne also den ganzen Tag über im Geschäft und lässt sich abends wieder blicken, um sich um ihr Kind zu kümmern. Das sind meist die entspanntesten Tage, da alles seinen gewohnten Weg geht. Beschließt die Gastanne aber früher von der Arbeit zurück zu kommen und noch ganz selbstlos ihr Kind von der Schule abzuholen, dann sieht das schon anders aus. Denn wider Erwarten kann die Abholung des Kindes ganz schnell kompliziert werden. Da kann es schon einmal vorkommen, dass das Au Pair einen Anruf bekommt, in dem es heißt, dass die Gastanne es leider doch nicht schafft ihr Kind abzuholen. Au Pair stellt sich also auf eine Busfahrt an. fünf Minuten später kommt allerdigs wieder ein Anruf. Die Gastanne kann ihr Kind aus mysteriösen Gründen doch selbst abholen.
Übrigens ist diese Gastanne mit ihrem Job wohl sehr, SEHR ausgelastet. Da muss das Au Pair schon mal die kleinen Knötchen auf Gastannes gefühlten hundert Wollpullis abrasieren. Auch das Einpacken diverser Geschenke ist ein unüberwindbarer Kraftakt für sie. Gut, dass es da ja noch ein Au Pair gibt. Alles kein Problem, aber wenn es dann um Geburtstagsgeschenke des Kindes der Gastanne geht, wird man doch etwas stutzig. Passend dazu kann die Gastanne auch die Dekoration des Esstisches für den Kindergeburstag nicht bewältigen: Auftritt Au Pair.
Der letzte Punkt wäre dann die Schultasche des Gastkindes. In diesem Beispiel zieht das Au Pair dem Gastkind morgens Schuhe und Blazer an und reicht ihm oder der Gastanne gelegentlich die Schultasche. Man sollte meinen, dass die Gastanne die Tasche sehen sollte, wenn diese für jeden klar sichtbar auf dem Tisch im Flur liegt. Aber Pustekuchen. Die Tasche bleibt liegen.
Und die Moral von der Geschicht', ohne Au Pair geht es nicht.

Dies wären die ersten beiden Typen der Gastannes.
Leider warten wir immer noch auf die Texte der restlichen drei Gastannes. Nichtsdestotrotz wollten wir euch die ersten zwei Texte nicht vorenthalten und werden die folgenden Texte noch einfügen. 

Meow,
Angelina und Luise xxx

P.S.: See you all soon in Germany :)


 

Mittwoch, 20. Mai 2015

Liverpool (L.)

Viel,viel zu spät kann ich mich jetzt doch noch dazu aufraffen einen kleinen Beitrag zu unserem Trip nach Liverpool zu schreiben.
Morgens früh um sieben ging der Bus von der Victoria Coach Station los. Hieß in meinem Fall um 4:45h aufstehen (mit der vier davor sieht das echt grauenvoll aus), da ich nicht auf meine geliebte Dusche verzichten wollte und dann erst mal von Richmond dort hineiern. Null Problemo also und es ging kurz nach sieben dann los. Während Angi einen ca. einstündigen Powernap einlegte vergnügte ich mich lieber mit meinem ebenso einstündig langen Hardstyleremix. Nach ca. 3 Stunden erreichten wir den Zwischenstopp Manchester. Eine unserer Lieblingsbands, Rixton (hört sie euch mal an!), kommen aus Manchester dementsprechend machte ich mir einen Spaß daraus alles nach ihnen zu betiteln... "Rixton Station.. Wow, guck mal die University of Rixton! Wir erreichen in Kürze den Rixton Roundabout". Ich könnte noch zigtausend mehr Dinge aufzählen, aber ein kleiner Einblick sollte genügen. Weitere anderthalb Stunden später erreichten wir Liverpool. Dort sah erstmal alles ziemlich hässlich aus... Lag aber auch am echt miesen englischen Wetter an diesem Tag. Egal, wir machten uns auf die Suche nach unserem Hostel, was auch wirklich super war und angenehm im Zentrum lag.  Auch die Angst den dort vorherrschenden Scouse Accent nicht zu verstehen, stellte sich als unbegründet heraus. Man hört definitiv den Unterschied in der Satzmelodie, aber nicht so, dass wir den Kontext des Gesagten nicht verstanden hätten.
Dann ging´s los und wir liefen eine Weile im Zentrum herum um die Lage auszuchecken. Je näher man allerdings dem Hafen des River Medway (eigentlich ja die Themse... wenn man in London lebt findet man diese einfach überall ergo auf der ganzen Welt. In Mannheim? Klar, die Themse! Ebenso wie in Berlin, Köln oder eben auch Liverpool) kam, desto windiger und gleichzeitig unangenehmer wurde es. Also erstmal ab ins Museum of Liverpool, das praktischerweise seinen Sitz dort hatte. Das ist das wirklich gute an England. Sehr, sehr viele Museen sind kostenlos und teilweise auch sehr sehenswert!
Nach einem einstündigen Aufenthalt dort entschieden wir uns allerdings zurückzugehen, da wir ziemlich K.O waren... Mittwochnachts um drei ins Bett gehen, wenn man in der darauffolgenden Nacht schon um Viertel vor fünf aufstehen muss ist definitiv keine gute Kombination. Also machten wir um zehn Uhr abends schon heia und wurden am nächsten Morgen mit wunderbarem Wetter überrascht!
Zack und schon sah alles viel besser aus! Wir besuchten wieder diverse Museen, leider nicht das Beatles Museum, weil uns das dann keine 12 Pfund wert war. Trotzdem war´s ein schöner Tag! Und alle die Spaß am Shoppen haben: Liverpool ist euer Paradies! Dort findet man alles in nem Radius von zehn Gehminuten entfernt.
Um fünf Uhr nachmittags ging´s dann wieder back to London, welches wir gegen halb elf erreichten. Dort trafen wir dann noch Kübi aka Nicole, die an diesem Abend nach Edinburgh fuhr.

Wer jetzt meint, der Tag war vorbei... Pustekuchen! Milena, unsere Jüngste feierte ja in ihren süßen 19. rein, da durften wir nicht fehlen! So ging´s um kurz nach zwölf nochmal los, aber nicht wie erwartet in einen Pub, sondern in den Club. Große Freude unsererseits natürlich, aber was tut man nicht alles für Freunde. Erstaunlicherweise war es auch gar nicht so übel und wir hatten unseren Spaß, wenn auch nicht unbedingt als die besten Tänzer.

Sooooooo, ich hoffe mal Angi ist nicht beleidigt, weil ich das jetzt mal im Alleingang geschrieben habe, aber irgendwer muss es ja machen ;)

Cheers mates!
Luise xxx

P.S.: Bisschen Vorschau an dieser Stelle. Mit viel Glück bekommt ihr als nächsten Post einen amüsanten Beitrag nicht nur von uns geschrieben. Thema? Überraschung, aber sicherlich nicht uninteressant :D

Donnerstag, 7. Mai 2015

Mein Kind kann's (oder auch nicht) (A.)

Mein Hostkid ist 5 Jahre alt, geht also zur Schule. Sie kann schreiben und lesen wie 'ne Eins, hat after school clubs wie Schwimmen und Französisch und kommt deshalb meistens recht spät nach Hause. Soweit so gut. Nervig wird es wenn man mit ihren Hausaufgaben die aus einem Buch (täglich), spellings (pro Woche 10 Wörter) und den dazu zu fabrizierenden Sätzen bestehen ankommt. Montags ist alles noch total entspannt und I. sehr motiviert. Da schafft man es schon mal drei Sätze pro Tag mit ihr zu schreiben. Je mehr die Woche voranschreitet und je später sie dann auch nach Hause kommt, desto schwieriger wird das ganze Unterfangen. Ich hätte auch keine Lust nach fast sieben Stunden Schule und einem after school club noch Hausaufgaben zu machen. Vor allem nicht mit fünf Jahren. Dementsprechend tut es mir dann leid, wenn ich sie mit allen Mitteln zum Hausaufgaben machen bewegen muss. Eine Himbeere pro Wort oder Satz ist da dann ein gern gesehenes Hilfsmittel.
Schreiben, lesen, rechnen, alles wichtige Dinge. Auch schön, dass englische  Kinder das alles schon ganz früh lernen, doof nur wenn dabei andere Dinge zu kurz kommen. Nehmen wir mal das Zähnputzen. Jeden morgen stehe ich mit der Zahnbürste da und schrubbe einer Fünfjährigen im Mund rum. Ihr 30-jähriger Bruder grinst dabei nur. Verständlich. Wer lesen, schreiben, rechnen und zwei Fremdsprachen lernt sollte in der Lage sein, seine Zähne selbst zu putzen. Auch mit fünf. Als mir die Aufgabe I. die Zähne zu putzen erteilt wurde, habe ich erst einmal gestutzt, aber als ich sie dann ihre Zähne 'putzen' sah, erkannte ich das Problem. Man sollte seinem Kind beibringen, dass man nicht  auf der Zahnbürste rumkauen, sondern diese über die Zähne bewegen soll. Da sind die deutschen Kindergärten mit ihren obligatorischen Besuchen eines Zahnarztes, der den Kleinen das Zähneputzen beibringt, den Engländer eindeutig einen Schritt voraus. Tschakka! Und ja, man könnte jetzt zu mir sagen: 'Bring du's ihr doch bei.'. Da sage ich nö. Bin nämlich schon damit beschäftigt I. beizubringen, dass man nicht Babybels essen und sooooo hungrig sein kann, wenn man zwei Minuten vorher sein Abendessen nicht aufgegessen hat.

Btw, in 86 Tagen kann ich all diesen Problemen entfliehen  *-*

Angelina xx

Donnerstag, 9. April 2015

Missing s**t (L.+ A.)

Challo!
Aktuell herrscht bei allen uns bekannten Au Pairs die "Ich will nach Hause"- Stimmung. Nicht weil hier alles blöd ist, sondern weil einem kurz vor Schluss (ja wir denken schon an das Ende, es ist nah) viele Dinge auffallen, die man von zu Hause vermisst und erst wertschätzt, wenn man sie nicht mehr hat. Hier mal ein paar Beispiele:

Das eigene Zimmer
Als Au Pair hat man natürlich sein eigenes Zimmer, aber es ist einfach nicht wie daheim. In Luises Fall fehlt da auf jeden Fall das heißgeliebte Klavier, deshalb wird dann schon mal ein Zwischenstopp im Yamaha-Laden (von Nicole auch Yamahaha genannt) zum Rumklimpern eingelegt. Das einzige was Angelina an dem Laden mega geilo fand, war das Frozen-Klavier *-*.

Essen
Einfach aus dem Bett fallen, nach unten eiern und ertmal fett frühstücken. Fehlanzeige als Au Pair. Da muss man dann schon am Wochenende auf sein Frühstück verzichten, denn auch angezogen und geschniegelt will man sich nicht in die Küche setzen und mit der ganzen Gastfamilie um einen herum frühstücken.
Auch das Essen wann immer es einem danach gelüstet gestaltet sich als rather schwierig. Man will ja nicht in der Küche stehen und nur für sich allein kochen, aber auch schon dreimal nicht für den ganzen Klan. Deshalb verzichtet man oder weicht auf den supergeilen Meal Deal aus (Sandwich/Nudeln, Getränk und Snack für 3 Pfund = ein wahres Schnäppchen und sehr delicious). Wir lieben Tesco!

Mobilität
Man könnte meinen, die Mobiliät in London sei hervorragend, was sie auch ist. Trotzdem vermissen wir es in letzter Zeit immer öfter Auto zu fahren. Nicht weil wir irgendwo nicht hinkommen, sondern einfach weil wir Bock haben rumzucruisen.

 Freunde aus Deutschland
Logischerweise schließt man als Au Pair mit anderen Au Pairs Freundschaften; wir sitzen ja schließlich alle im selben Boot. Nichtsdestotrotz vermisst man seine Freunde aus Deutschland doch sehr. Man steht natürlich weiterhin mit ihnen in Kontakt (WhatsApp dies das ihr wisst Bescheid) aber an sich live zu treffen kommt das einfach nicht ran.
We miss you all ♥

Der eigene Klan
Ja, damit sind unsere jeweiligen Familien gemeint (die Blutsverwandten). Wenn man länger von daheim weg ist, fängt man sogar an die vorher zutiefst verhassten Fragen und Aufforderungen zu vermissen:
"Hast du den Gefrierschrank richtig zugemacht? Zweimal drücken!"
 "Räum dein Zimmer auf!"
"Hast du das Badezimmer schon geputzt?"
"Hol' mal deine Schwester ab."
"Warst du schon mim Hund draußen?"
"Deck' mal den Tiiihiiiisch."
"Du hast ja schon wieder kein Frühstück gemacht."
usw. usw...
Hier hört man diese Sätze nicht, da sie entweder zu den bezahlten Aufgaben (Mami, Papi *hint* *hint*) gehören, oder weil man einfach doch nicht Kind des Hauses ist.

Deutsches Essen
Jaaaa den Punkt "Essen" hatten wir schon, aber das deutsche Essen befindet sich auf einem ganz anderen Level. Zu Beginn denkt man sich "ach, so anders ist das hier gar nicht, das klappt schon". Aber Pustekuchen. Man beginnt plötzlich die einfachsten, traditionellen deutschen  Gerichte, die man vorher nicht wertgeschätzt hat, zu vermissen (aka Sauerkraut, Currywurst, Knödel, Dampfnudeln, Schupfnudeln, Wurstsalat, Schnitzel usw.). Ein großes Problem stellt das Brot dar. Nichts gegen Toastbrot, aber auf Dauer hängt einem das echt zum Hals raus und man sehnt sich nach einer Scheibe Brot aus einem Steinofen.

Der postitive Aspekt: es dauert nur noch ca. 4 Monate bis wir dann mit einem Post über Dinge, die wir aus England vermissen antanzen.

Toodles, Luise und Angelina

Montag, 30. März 2015

Flashback (L.)

BOOM! Ja, auch mich gibt es auf wundersame Weise noch. Ich weiß, es ist eine Schande, dass ich seit gut drei Monaten das letzte Mal geschrieben habe. Deswegen, einen kleinen Flashback!
What´s happened?
Zuerst einmal ist jobtechnisch alles supi hier. Abgesehen von den gelegentlichen Stimmungsschwankungen meiner Gastanne (türkisch 'Anne'= Mutter aka Gastmutter. Unser vierköpfiges Squad führte diesen Begriff ein, wir nennen seitdem alle unsere Hostmums nur noch so), die wirklich anstrengend sein können, weil man ihr besser nur in guter Laune begegnen sollte, da es sonst sein kann, dass man unangenehm von der Seite angekackt wird. Nichts, womit ich nicht fertig werden könnte. Die Kinder mögen mich aber nach wie vor und wir haben neben gelegentlichen Auseinandersetzungen (vollkommen normal), auch echt Spaß. Den berühmten Satz "Du kannst ja nichtmal richtig reden", den wohl jedes AuPair einmal gedrückt bekommt, bekam ich auch schon, aber mit den Worten "Tja, ich kann aber wenigstens eine Fremdsprache. Du bist Halbdeutsch und kannst rein gar nichts auf Deutsch sagen" war die Sache dann aber auch wieder gegessen. Wobei erwähnt werden muss, dass Englisch inzwischen einfach dazugehört und ich wirkliche Verbesserungen merke (an denen in den nächsten Monaten auch Netflix seinen Anteil haben wird). Apropo gegessen. Auch äußert interessant war die Aufklärungsstunde, die ICH von einer elfjährigen bekam... Mitten beim Abendessen. Nur soviel: Es gibt angenehmeres, als sich mit Kindern über die Natur des menschlichen Körpers zu unterhalten insbesondere dann, wenn der neunjährige Knirps dabei sitzt und dauerhaft Dinge wie "I'm so sexy, sexy" ablässt. Ansonsten entwickelt sich nunmal auch im AuPair Leben ein regelrechter Alltagstrott, den man lernt routiniert abzuarbeiten. Die Highlights erfolgen dann am Wochenende. Hier eine kleine Kollektion daraus.


                                Harry Potter Studio Tour 
Mir blieb bei diesem Anblick der Mund offen stehen
 Ende Januar erfüllte ich mir meinen absoluten Kindheitstraum; ich besuchte die Warner Bros. Harry Potter Studios! Mir fehlen bis heute die richtigen Worte für diesen Tag... Ich werde es auch überhaupt nicht weiter versuchen nach ihnen zu suchen. Überzeugt euch selbst von dieser zauberhaften Welt (ja, es ist wirklich eine eigene Welt) und lasst euch gesagt sein, es ist lohnenswert!

Meine Begleitung, die beiden Verrückten von hier (Meike, ich und Milena)

 Auch, wenn man nicht der Hyperfan schlechthin ist. Ich, als ein wahrer Potterhead, musste bei gewissen Anblicken (ich werde hier bewusst nicht viele Fotos einfügen) die einem dort geboten worden mit den Tränen kämpfen.

Diese unfassbaren Details, die einem überall auffalen sind überwältigend!




Tja, und so sieht es dann aus, wenn Luise nach über vier Stunden einen ihrer besten Tage ihres Lebens erleben durfte: Ganz schön hässliche Frisur und glücklich grinsend mit neuer Gryffindor Schal Errungenschaft :)

                                            
                                              Oxford

Auch einen Tagestrip nach Oxford lässt sich in gleicher Gruppenformation, wie am Harry Potter Day vorweisen. Ende Februar wagten wir uns in die Elitestadt Englands überhaupt. Um ehrlich zu sein: Genauso elitär öde war´s dann auch. Gerettet hat den Tag das Oxford Castle, ein ehemaliges Gefängnis der übleren Sorte, das seit der Schließung 1996 zum Museum umfunktioniert wurde.

                                    Wie man sieht hatten wir natürlich trotzdem unseren Spaß



                                         Bournemouth

Diese Stadt (ich weiß bis heute nicht, wie man es richtig ausspricht. Wir nannten sie kurzerhand Pommes) liegt etwa 2 1/2 Zugstunden von London entfernt am Rande von Cornwall, mit wunderschönem Meerblick! Am letzten Februarwochenende machte ich mich freitags nach Pommes auf um dort Nicole, ein anderes AuPair von hier, und ihre Gastfamilie zu treffen, die mich eingeladen hatten über eine Nacht zu kommen. Den Samstag verbrachten wir dann mit Herumschlendern, Besichtung eines Aquiariums oder einfach nur am Strand sitzend, den Ausblick aus Meer genießend bis es abends Zeit wurde die Heimreise anzutreten.


Dieser Hammerausblick bot sich uns am Freitagabend... allein deswegen schon, ein gelungener Trip!


Und das Beste: Seit dem 1. März ist Angi nun auch meine Nachbarin! Ich holte sie am besagten Tag vom Flughafen ab.


Ich war sogar ganz süß! (Percy ist btw ihr Kuscheltier)
Ihre erste Nachricht nach ihrer Ankunft im neuen Zuhause lautete nur: "Jap, unsere Zimmer liegen wirklich direkt nebeneinander."... Nun können wir uns sogar noch gelegentlich durch die Wände hören. Näher wäre nur noch ein Loch durch die Wand (welches wir vor allem abends schmerzlich vermissen, wenn man wieder rübereiern muss ins eigene Zimmer).
Naja, ich finds nach wie vor richtig geilomat die beste Freundin als Nachbarin zu haben, das macht das Auslandsjahr wirklich noch um Längen genialer!

Am ersten Aprilwochenende fahren wir dann zusammen nach Liverpool; vielleicht schaffen wir es ja danach mal wieder einen zeitnahen und vor allem gemeinsamen Blogpost zu schreiben... die Vorrausetzungen sind ja optimal gegeben, so als Nachbarn.

Nächstes Mal gibt´s auf jeden Fall nicht so eine lange Wartezeit zwischen meinen eigenen Posts, Pinky Promise!
Luise xxx

Dienstag, 3. März 2015

Nochmal von vorne (A.)

Wir leben noch. Unglaublich, aber wahr. In der letzten Zeit hat sich allerdings ein bisschen was verändert. Nachdem ich schon länger darüber nachgedacht habe, habe ich mich Mitte Januar dazu entschieden, meine Gastfamilie zu verlassen, um hoffentlich die letzten Moate alss Au Pair in London verbringen zu können. Mit meiner Gastfamilie hatte ich keine Probleme, meine Entscheidung habe ich ur wegen der Wohnlage getroffen. Um von Tonbridge nach London zu kommen musste ich 25 Minuten zum Bahnhof laufen und 45-60 Minuten mit dem Zug fahren. Dazu kam, dass das ganze sehr kostspielig war. Ich habe also nach langem überlegen meiner Gastfamilie gesagt, dass ich gerne die Familie wechseln möchte. Meine Gasteltern haben sehr viel Verständnis gezeigt und mich bei meiner Entscheidung unterstützt. Es ging also die Suche nach einer neuen Familie los: smartaupairs benachrichtigen, Profil bei AuPairWorld einrichten und das Internet nach suchenden Familien durchkämmen. Ich hatte jetzt zwei Wochen Zeit um was neues zu finden. Nach unter einer Woche hatte meine Gastfamilie schon ein neues Au Pair gefunden, was micht doch etwas stresste. Montags habe ich ihnen von meiner Entscheidung berichtet und am übernächsten Samstag musste ich schon  weg sein. Ich war mit vielen Familien in Kontakt, aber was passendes hatte ich bis dahin noch nicht gefunden. Freitags ging es dann für mich erstmal nach London zu Lulu, wo ich dann 1 1/2 Wochen untergekommen bin (könnte euch mööööglicherweise bekannt vorkommen :D). Während dieser Zeit ging meine Suche natürlich weiter, bis Lulus Gastmutter mit der Nachricht, dass ihre Nachbarin ein neues Au Pair sucht ankam. Ich natürlich gleich rüber und bisschen geredet. Nach ca. einer Woche bekam ich dann die Nachricht, dass sie mich gerne als Au Pair aufnehmen würden. Ich hatte nun die Wahl zwischen zwei Familien im gleichen Ort. Die einen waren allerdings deutsch-spanisch,was ich nicht so prickelnd fand, da ich ja hier bin um mein Englisch zu verbessern. Letztendlich habe ich mich dann für die englische Familie entschieden. Dort konnte ich allerdings erst am 1. März anfangen, was hieß, dass ich meinen geplanten Heimataufenthalt vom 11.-18.2. bis zum 1.3. verlänger musste. Das war aber letztendlich gut, da die erste Woche komplett für Fasching verbucht war. Es war wirklich toll nach fünf Monaten in England endlich einmal wieder zuhause zu sein.
Mami hat sich mal wieder mit der Produktion von ziemlich coolen und aufwändigen Kostümen beschäftigt



Am 1. März ging es dann für mich wieder nach England. Fahrt zum Flugfahen, Check-In usw. lief alles gut. Als dann alle im Flugzeug saßen und das Boarding soga früher beendet war, hieß es, dass wir noch 25 Minuten warten müssen, da das Wetter in London schlecht sei. Als wir dann mit Verspätung in London ankamen, war das Wetter richtig gut, Sonnenschein und so. Aus zuverlässiger Quelle weiß ich, dass es auch schon zwei Stunden vorher so war, aber gut wollen wir mal nichts sagen.
Als ich dann abends bei meiner neuen Gastfamilie ankam ließ ich erstmal mein Gepäck nach oben bringen, hier gibts nämlich genügend Männer im Haus. In meinem Zimmer angekommen (das ist übrigens doppelt so groß wie mein altes) stellte ich fest, dass Lulus Zimmer direkt neben mir ist. Das bedeutet, dass wenn eine von uns an die Wand klopft die andere das laut und deutchlich hören kann. Ganz zu Beginn hatten wir gehofft vielleicht so im gleichen Gebiet zu landen, was dann ja leider nicht der Fall war. Umso besser, dass wir jetzt Nachbarn sind, das macht alles viel einfacher (und das soll uns erstmal jemand nachmachen^^). 
Momentan bin ich noch in der Eingewöhnungsphase und hoffe, dass das alles so ganz klappt. Die Organisation wie mein Hostkind nach der Schule nach Hause kommt liegt nämlich bei mir, was mir etwas Angst macht. Die Schule ist zu weit weg, um jeden Tag mit dem Bus dort hin zu fahren, was heißt, dass sie von anderen Müttern mitgenommen wird und ich sie immer an anderen Orten abholen muss. Ich werde jeden Tag froh sein wenn das alles geklappt hat.
Desweiteren ist es auch meine Aufgabe dieses nicht kleine Haus zu putzen. Heute habe ich in der Küche angefangen. Mit der Aussage meiner Gastmutter, dass das Vorgängeraupair super im Putzen war hatte ich eine blitzeblanke Küche erwartet, aber Pustekuchen. Oberflächlich war alles sauber, eben alles was man so ganz einfach erreicht, von Staubsauger mal in die Ecke halten scheint man hier aber nicht so viel zu halten. In jeder Ecke Staub und Spinnweben. Meine Mission wird es die Küche jetzt ein bisschen auf Vordermann zu bringen.

Wie wir ja schon wissen legen die Engländer viel Wert auf gesunde Ernährung. Eine sehr interessante Theorie wurde mir gestern von meiner Gastmutter mitgeteilt. Die Kleine darf keine Süßigkeiten essen, nur Schokolade. Hier der Grund: Schokolade schmilzt, bleibt also nicht an den Zähnen hängen. Bäm. Das haut einen doch um. Ich war etwas irritiert, aber wie man das eben so macht hab ich einfach brav genickt. Mal sehen was ich hier noch alles über gesunde Ernährung lerne. Diese Weisheiten werde ich natürlich hier mitteilen,d amit ihr auch alles brav umsetzen könnt und ein ega gesunden Leben führen könnt, natürlich OHNE Schokolade und Süßigkeiten an euren Beißerchen.

Am Ende würde ich noch gerne folgendes loswerden: danke danke Lulu fürs Beherbergen in diesen 1 1/2 Wochen :) Habibis und so ;) ♥

Meow, Angelina xx

Rechtschreibfehler könnt ihr behalten, ich bin meistens zu faul um das alles nochmal durchzulesen