Freitag, 19. Dezember 2014

Au-Pair Alltag ahoi! (L.)

Kaum zu glauben, aber jetzt bin ich auch schon wieder fast einen ganzen Monat hier auf der Insel und definitiv wieder voll im Au-Pair Leben drin!
Zunächst einmal, mir geht´s gut in meiner neuen Familie. Sie sind herzlich, lieb, aufgeschlossen und zur Hälfte Deutsch, was vorallem bei Gesprächen mit meinem Hostdad, dem deutschen Teil der Familie, zu äußerst interessanten denglischen Satzgebilden führt ("Alles klar Luise? I´m fine and I had a nice day. Wie war deiner?).
Auch meine Hostmum kann, wie ich allerdings erst vor zwei Wochen herausfand, perfekt Deutsch. Mein Gesichtsausdruck, als ich diese Tatsache realisierte war besonders für meine Hostkinder sehr amüsant, da ich buchstäblich meinen Mund nicht mehr zu bekam. Es rief irgendein deutscher Verwandter an um zu fragen, was sich die Kinder zu Weihnachten wünschen würden... Tja, und da meine Hostmum die Floskel "da ist jemand ganz heiß drauf" verwendete, kam ich zu dem Schluss, dass sie mehr Deutsch kann, als sie vor mir zugeben wollte. Ihren britschen Akzent bekommt sie aber nicht weg, was das ganze noch viel cooler macht. Ebenfalls eine für mich verwirrende Situation, weil ich dann nie weiß, ob von mir eine englische oder deutsche Antwort erwartet wird, war als, ich mit einem der Kinden in der Küche saß und meine Hostmum munter am rumfuhrwerken war. Auf einmal kommt nur der Satz "Was treiben die da oben eigentlich?" aus ihrem Mund. Ich gab darauf hin nur ein verwirrtes "I don´t know" zurück.
Trotzdem merke ich an dieser Stelle an, dass ich mit meiner Hostmum nur Englisch spreche und mit meinem Hostdad auch, wobei ich manchmal das Gefühl habe, dass er gerne mit mir Deutsch redet, da er immer derjenige ist, der einen kurzen Ausflug ins Deutsche startet.
Nun aber zu den Kindern. Ein Mädchen und Junge; der sogenannte Klassiker. Wiederrum nicht klassisch, das Mädchen sitzt im Rollstuhl, da sie Spastiken an Beinen, wie auch Armen hat. Dies bedeutet für mich, ein paar special Aufgaben und special Dinge, die gemacht und beachtet werden müssen mehr, als sonst. Alles kein Problem, da sie mir mit Vorliebe auch sagt, was ich zu tun habe (sie ist elf, ich schiebe manche Verhaltensweisen ganze gerne auf die Vorpubertät). Ein Beispiel ist, dass ich für sie ihre Hausaufgaben schreibe, während sie mir diktiert.
Desweiteren liebt sie Bücher über alles und kann einen wirklich eeeeeewig mit irgendwelchen Analysen dazu bequatschen, was ich teilweise wirklich bewundere, was sie mit ihren elf Jahren schon alles interpretiert (und auch richtig interpretiert!). Außerdem ist sie eine kleine Partymaus und liebt es zu lauter Musik mitzugrölen; sie kann zu jedem halbwegs bekannten Lied die Lyrics...
Der Junge ist neun Jahre alt und wie aus einem Bilderbuch entsprungen; kann nicht stillsitzen und hüpft mit Vorliebe in einer Lautstärke durchs Haus, dass man immer genau weiß, was er jetzt gerade wieder tut. Ausnahme: Ipad-Time. Die ruhigste Halbestunde des Tages. Er liebt Fußball über alles und ist fest davon überzeugt, dass ein Mädchen niemals ein guter Keeper sein kann (beweise ich ihm in den nächsten Tagen das Gegenteil). Einziges Manko seiner Fußballpassion: Er liebt den FC Bayern München... Diese Liebe ist leider schon so heftig ausgeprägt, dass ich daran nichts mehr ändern kann (er würde mich töten, wenn ich ihm seine heißgeliebte Bayern Kappe wegnehmen würde). Neben der Ipad-Time ist seine liebste Zeit die Cat-Time. Er liebt es eine Katze zu spielen und sich an mich ranzukuscheln und zu miauen, was ich erstens aufgrund des "Meows" sehr cool finde und zweitens es einfach mega goldig finde, wenn er mit einem knuddelt.
Auch mit den Kindern wird nur Englisch gesprochen, da sie beide auch nur Broken Deutsch verstehen und auch sprechen. Die Lieblingsfloskeln des Jungen: "Herr schmeiß Hirn vom Himmel", "Schenkelklopfer" und "Riesengroßer Dummvogel".
Ansonsten ist hier alles schon Alltag und man lebt für die Wochenenden, wo dann wieder Action ist, wie beispielsweise am 6. Dezember, wo wir Besucher des Jingle Bell Balls in der O2 Arena waren und unter anderem OneRepublic und Olly Murs live bestaunen durften.

Natürlich kam auch unsere nicht vorhandene fotogene Ausstrahlung wieder perfekt zur Geltung



Tja, auch Weihnachten wird dann mal England verbracht... Zur Zeit fahren irgendwie alle anderen Au-Pair Friends heim, was dann doch etwas seltsam ist, aber an Silvester sieht man den Großteil dann ja wieder (mit wieviel Erinnerung an das Wiedersehen an New Years Eve, man dann tatsählich aufwachen wird? Bericht folgt) und eine Person aus Deutschland bleibt mir ja doch noch, die über Weihnachten ebenfalls hier bleibt (einen Versuch wer das wohl sein könnte).

Merry Christmas and a Happy New Year!

Meow, Luise xx

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